In der Schweiz produzieren sieben kleinere Anlagen insgesamt rund 15'600 m3 Biodiesel pro Jahr (2019). Als Rohstoff dienen ausschliesslich Altspeiseöle aus Restaurantbetrieben. Das bei der Umesterung entstehende Glycerin dient als Rohstoff in der Pharmaindustrie.
Die geplante Biodiesel-Produktionsanlage von Green Biofuel Switzerland AG mit einer Kapazität von rund 40'000 m3 kam bisher nicht über den Projektstatus hinaus.
Biodiesel ist ein biosynthetischer Kraftstoff mit pflanzlichem Ursprung, hergestellt aus verschiedenen Pflanzenölen und Methanol. Aus rein technischer Hinsicht können Rohstoffe wie Rapsöl, Sojaöl, Palmöl und andere Ölsaaten verwendet werden. Da diese jedoch auch in der Nahrungsmittelindustrie von Bedeutung sind, ist es ethisch sinnvoll, Abfall- und Reststoffe wie Altspeiseöle und tierische Fette zur Produktion heranzuziehen. Ziel ist es, diesen Bereich weiter auszubauen und die oben erwähnten pflanzlichen Speiseöle vollständig durch Abfälle und Reststoffe zu ersetzten. Folglich zeichnet sich Biodiesel durch eine gute Ökobilanz aus. Auch die bei der chemischen Reaktion entstehenden Nebenprodukte finden in anderen Bereichen wie der Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie oder gar als Tierfutter Verwendung.
Analog den EU-Vorgaben und gemäss Freigabe der Automobilindustrie dürfen bis zu 7 Prozent Biodiesel im bestehenden Treibstoffnetz (Diesel) beigemischt werden. Eine technische Freigabe ist dabei nicht erforderlich. Bei höheren Beimischquoten bzw. bei reinem Biodieselbetrieb ist eine Freigabe des Herstellers erforderlich. Die AGQM veröffentlicht dazu weiterführende Informationen unter folgendem Link.